Freitag, Februar 23, 2007

19/2/2007 Sonnenuntergang in Nilantangan




20/2/2007 Fahrt nach San Francisco


19/2/2007 Kinder in Nilantangan




Viele nette Kinder in Nilantangan!
Fuer den Notfall dienen sie uebrigens als Boten. Wird ein Bauern angegriffen oder bedroht werden die Kinder mit einem Codewort von Haus zu Haus geschickt. In einer Region ohne Telefon und Handy ist das die schnellste Art der Kommunikation.

18/2/2007 No Trespassing III

Haeuser von Goons in Nilantangan und Recudo. Im unteren Haus wohnt der Chef-Goon von Nilantangan, Botoh. Ohne an seinem Haus und Wachposten vorbeizugehen kommt man nicht auf das Land von Matias und auf den Weg nach Recudo und San Francisco.


Waehrend das andere Observer-Team (Sarah und Andreas) in Nilantangan war, hat einer der Goons, Utoy Peres, einen unserer KMBP-Bauern angegriffen. Am Basketballplatz, dem Ortsmittelpunkt, hat er dem Bauern mehrere Male mit der Machete auf den Kopf geschlagen, um ihn umzubringen. Als der Bauern auf dem Boden lag und schuetzend seine Haende vor das Gesicht gehalten hat, wurde ihm die linke Hand mit der Machete abgeschlagen. Ungefaehr neun Stunden hat der Transport mit Tricycle und Jeepney nach Lucena ins Krankenhaus gedauert, in San Francisco konnte man ihm nur mit Mullbinden weiterhelfen. In Lucena ging es um das Ueberleben, um Spendensammlungen fuer Blutkonserven und die hohen Kosten fuer den Krankenhausaufenthalt, den sich kein Bauer leisten kann - wohl deshalb hat der Bauer auch keine Schmerzmittel bekommen. Zur Zeit ist er zusammen mit seiner Frau, die kurz nach der Tat eine Fehlgeburt hatte, bei uns im Buero in Lucena untergebracht. Seine Hand konnte natuerlich nicht gerettet werden, aber er hat ueberlebt und erholt sich nun. Bekannte und Verwandte bemuehen sich um einen neuen Job, denn er kann weder zurueck in seine Heimat Nilantangan, noch als Bauer arbeiten.
Direkt nach dem Vorfall sind die Observer zur zustaendigen Polizei in San Francisco gegangen. Die Polizisten haben jedoch keine Anstalten gemacht nach Nilantangan zu fahren, um den Taeter festzunehmen. Ihrer Aussage nach koennten sie ohne Haftbefehl nicht taetig werden (einen Haftefehl gibt es auch heute, 18 Tage nach der Tat, noch nicht), zudem sei es auf Privatland von Matias geschehen. Aber auch nach philippinischem Recht koennen Verdaechtigte 36 Stunden ohne Haftbefehl festgenommen werden. Laut Aussage der Bauern kommt die Polizei jedoch nie nach Nilantangan, werde auch von Matias bestochen.
Utoy, der Attentaeter, konnte so weiterhin unbehelligt in Nilantangan bleiben. Nachts hat er sich auf die Lauer gelegt, in einem leerstehenden Haus gegenueber von Kagawat Rolands Haus. Bei sich trug er einen Sack mit einer Waffe drin.
Die Menschen in Nilantangan hatten in der Zeit besonders viel Angst, sind nicht zum Fischen gefahren, um Frauen und Kinder nachts nicht alleine lassen zu muessen. Ausserdem haben sie beobachtet ob Utoy seine Wasserbueffel verkauft - ein Indiz fuer eine geplante Flucht.
Einige Tage spaeter ist Utoy verschwunden, angeblich in den nahegelegenen Wald. Dann ging das Geruecht er sei in der Provinz Nueva Ezcija, noerdlich von Manila, gesehen worden. Nun soll er wieder in Nilantangan aufgetaucht sein...was vielleicht auch nicht mehr der sicherste Ort fuer ihn ist. Denn nach den vielen Medienberichten, u.a. auch durch die Bemuehungen von IPON, hat es viel negative Presse fuer Matias gegeben. Es wird vermutet, dass er nun seine anderen Goons auf Utoy angesetzt hat, um diesen zum Schweigen zu bringen.

18/2/2007 No Trespassing II



Auf dem Landweg von Recudo nach Nilantangan - zweimal "Betreten Verboten" und so einfach wohl nur moeglich wenn die Goons in Urlaub sind...!

18/2/2007 No Trespassing I

Betreten Verboten - das ist an fast jede zweite Palme auf dem von Matias beanspruchten Land gepinselt. Im Hintergrund ist der Ort Nilantangan zu sehen.
Weil die Goons alle zum Team-Meeting mit Matias nach Lucena abbeordert waren konnte ich das Land betreten und Bilder machen - habe ich zumindest gedacht. Ploetzlich kam ein ca. 45-jaehriger Mann schnellen Schrittes auf mich zugelaufen und hat mit boeser Stimme in Tagalog auf mich eingeredet. Viel hab ich nicht verstanden, wohl aber mitbekommen, dass er nicht sehr erfreut ueber mein Tun war. Er hat auf meine Kamera gedeutet und mir klar gemacht, dass ich vom Land verschwinden solle. Spaeter hat sich herausgestellt, dass jener Mann, Jessy Mapa, ein Soldat des 74. Infanterie Batallions (IB) ist. Jene IBs haben in Nilantangan ein kleines Camp errichtet, um (eigentlich) die Bauern zu schuetzen. Das Camp steht jedoch in den Kokoshainen von Matias, die die Bauern nicht betreten duerfen. (Das ist allerdings bereits eine Verbesserung, denn zuvor war das Camp in Matias' Privathaus untergebracht!)
Jedenfalls hat dieser Vorfall mir gezeigt, dass das Militaer tatsaechlich stark vom Grossgrundbesitzer Matias beeinflusst ist und dessen Goons wuerdig vertritt, wenn diese einmal nicht im Ort sein koennen. Die Bauern hatten mir bereits davon berichtet, wie die Militaers nachts zusammen mit den Goons durch den Ort ziehen und die Menschen bedrohen - nun kann ich es mir wirklich vorstellen.

18/2/2007 Am Strand von Nilantangan

Die Menschen in Nilantangan leben zur Zeit vor allem vom Fischfang. Ihre Kokosernte wurde von den beiden Taifunen zerstoert, zudem verbietet ihnen der Landbesitzer Matias den Zutritt zu ihren Palmen. Der Trockenfisch, ein beliebter Snack auf den Philippinen, bleibt somit die einzige Einnahmequelle fuer die Bauern. Derzeit fahren sie jede Nacht mit den kleinen Booten aufs Meer, um moeglichst viel Fisch zu fangen, denn in vier Wochen soll ihnen auch das Fischen wieder komplett verboten werden. Das Verbot kommt vom Buergermeister von San Francisco, Nani Tan, der sowohl mit der Landbesitzerfamilie Tan verwandt als auch mit Landlord Matias gut befreundet ist. Der Barangay Captain (eine Art Buergermeister) von Barangay Butangiad - dazu gehoert Nilantangan - hat das Fischen bereits seit mehreren Monaten verboten, die Bauern fahren deshalb in das Hoheitsgebiet des suedlich benachbarten Barangays, um zu fischen.
Erst in den letzten Tagen ist es vorgekommen, dass der Barangay Captain von Butangiad die Fischer mit einer Waffe bedroht hat, meine Kollegin Sarah Potthoff war mit zum Fischen gefahren und hat davon berichtet.


18/2/2007 Aussicht von unserem Haus

Von unserer kleinen und schattigen Veranda aus hat man den schoenen Blick auf's Meer. Und waehrend man in San Andres und San Francisco meist schwitzend durch die Berge kriecht kann man hier den Nachmittag schonmal zum Baden nutzen...das nenn ich Arbeit! ;-)

18/2/2007 Juhn und das magische Fenster

Juhn ist Bauernfuehrer im Nachbarort Recudo, die meiste Zeit ist er allerdings in Nilantangan, weil mehr los ist und weil es hier das "magische Fenster" gibt (im Hintergrund), die einzige Stelle im Ort mit Handy-Empfang. SMS sind kein Problem, zum Telefonieren muss man allerdings auf die Spuele steigen - oft fuehlt man sich dabei schon sehr komisch...:-)

17/2/2007 Unser Zimmer...

Mit Beistand von oben und unten (endlich ein Ventilator! UND eine Matratze!!)

17/2/2007 Kagawat Roland

Kagawat Roland ist unser Gastgeber in Nilantangan. Im Dorf ist er hoch angesehen und hat eines der besten Haeuser des Ortes - vor allem die Betten mit Matratze gefallen uns natuerlich!!!
Er selbst hat vor Jahren auch als Goon fuer Matias gearbeitet, hat sich aber mit ihm zerstritten, weil er seinen Boss gebeten hat besser zu den Bauern zu sein und weniger Abgaben zu verlangen etc. Roland wurde seitdem selbst mehrere Male bedroht, in seinem Haus gibt es zahlreiche Einschussloecher. Als gedroht wurde ihn umzubringen haben sich die Bauern der Umgebung zusammengetan und nachts um sein Haus patroulliert.
Derzeit geht das Geruecht, dass Roland wieder weit oben auf der Abschussliste von Matias steht.

17/2/2007 Nilantangan

Der Fischerort Nilantangan in der Gemeinde San Francisco ist (legal) nur auf dem Seeweg zu erreichen, denn die Strasse fuehrt durch das Land von Grossgrundbesitzer Cenen Matias. Der hat jedoch einen Zaun um sein Land errichtet und ueberall "No Trespassing" (Betreten Verboten) -Schilder aufgestellt. Wer das Land trotzdem betritt riskiert eine Anzeige und davon gibt es jede Menge gegen die Bauern. Deren Kokospalmen stehen naemlich ebenfalls auf dem eingezaeunten Gelaende, so dass sie regelmaessig wegen unerlaubten Betretens und Kokosnussdiebstahls angeklagt werden.
Die Bauern haben auch eine Reihe von Anzeigen gegen Matias aufgegeben, die jedoch seit Jahren unbearbeitet bei der Polizei und im Gericht liegen.

16/2/2007 GMA dances the ChaCha, wir werden loko-loko!

Als probates Mittel gegen die verfahrene politische Situation empfiehlt Heraklit, alle Mitbuerger sollten sich aufhaengen...

...das wuerde vielleicht so manchem philippinischen Demokraten auch recht kommen. Zumindest sind die Politik, die Verflechtungen, die Dynastien, die Korruption etc in diesem Land manchmal so unvorstellbar krass, dass wir es nicht begreifen koennen.
Da wohnen beispielsweise Goons und Bauern Tuer an Tuer, Moerder sind Schwager, Feinde Brueder. Da arbeiten Soldaten, die zum Schutz der Bevoelkerung in die Region gerufen wurden, ploetzlich fuer die Landbesitzer. Da stellen sich zwei Kandidaten zur Buergermeister-Wahl: Kit Reyes (Sohn des Landbesitzers) und Alin Uy (Ehefrau des Landbesitzers).
Manchmal ist es zum loko-loko (verrueckt)-Werden.


16/2/2007 Schattenplatz

hier haben wir Rast eingelegt, Mittagspause etc...dummerweise, denn als wir wieder losgegangen sind haben wir festgestellt, dass wir nur noch ca 500 Meter von dem Haus entfernt gewesen sind, zu dem wir wollten! *kannjamalpassieren*

16/2/2007 Vor- und Nachteile des Wanderns

Nachteil: nach spaetestens einer Woche sind die guten Nike-Schuhe aus China durchgelaufen. Fuer die Bauern entpuppt sich dieser Nachteil jedoch als positiv: sie haben mal wieder etwas zu lachen und es entsteht ein neuer Running-Gag, "Telescope" nennen sie die Chinalatschen.
Vorteil: Als Mann kann man sich nach philippinischer T-Shirt-ueber-den-Bauch-zieh-Tradition den Bauch braeunen.

16/2/2007 Jeepney


Schweinetransporter

16/2/2007 Karabao Highway


16/2/2007 Zurueck zur Strasse


Um zur Kuestenstrasse zu gelangen, auf der Busse und Jeepneys fahren mussten wir manchmal stundenlang wandern. In diesem Fall aber war der Weg fuer unser Tricycle von einem liegengebliebenen Lkw blockiert, auch das kommt nicht selten vor...aber es finden sich immer viele Helfer, die das Tricycle durch den Busch schieben.

15/2/2007 Aussicht in Balugbog

Balugbog und auch Malumbong waren eine grosse Ausnahme in unserem Observer-Alltag: die Bauern hier leben quasi schon so als haetten sie ihre Landbesitzurkunden. Das Abgabesystem an die Landbesitzer bozkottieren sie schon seit bis zu zehn Jahren und mussten dennoch keinerlei Schikanen erdulden. Sie koennen anbauen was sie wollen - generell gibt es so etwas mehr Wohlstand als in den anderen Regionen, die wir besucht haben. Aber, die Bauern warten noch immer darauf, dass das Department of Agricultural Reform ihnen endlich ihre Landtitel ausstellt, fuer sie ist die Unsicherheit das groesste Problem.


15/2/2007 Im Fruehtau zu Berge...von Malumbang nach Balugbog







14/2/2007 Sonnenuntergang in Malumbong


14/2/2007 Bauern aus Malumbong


14/2/2007 Wild West Malumbong

Auf dem Weg nach Malumbang...in der Praerie...

13/2/2007 Dschungel-Konstruktionen in Lomboy

Wasserleitung aus Bambusrohren, die das Wasser von der Quelle bis zum Haus transportiert Basketballplatz mitten in den Bergen


Fensterladen mit Schiebe-Automatik aus Bambus

Ein neuer Schweinestall im Bau



12/2/2007 Kampfhahn-Fan in Lomboy

Der Bauernfuehrer von Sitio Lomboy, San Narciso, ist ein grosser Kampfhahn-Fan. Auf einer unserer Wanderungen hat ein ein vielversprechendes Tier entdeckt und sofort gekauft - wenig spaeter wurde dem Hahn bereits der Kamm amputiert, um ihn fuer den ersten Kampf vorzubereiten. Ein Hahn kostet rund 200 Peso (3,50 Euro) und spielt bei einem gewonnenen Kampf ca 550 Peso (9 Euro) ein.


Donnerstag, Februar 22, 2007

10/2/2007 Auf die Palme...


...kann einen hier so einiges bringen!
Manchmal ist es aber nur die pure Lust auf eine Kokosnuss:-)

9/2/2007 Aussicht von Bayoyo


9/2/2007 Karabao in Balig-ang

Der Karabao (Wasserbueffel) ist das Haupttransportmittel in den Bergen. Die Tiere koennen sehr schwere Lasten tragen und auf Wegen gehen, die uns manchmal mit den eigenen Fuessen unpassierbar erscheinen...

8/2/2007 Balig-ang III

Sohn unserer Gastgeber in Balig-ang

8/2/2007 Balig-ang II

Der juengste Sohn unserer Gastgeber
Unser Haus in Balig-ang

8/2/2007 Balig-ang

Ein wunderschoenes Sitio, versteckt zwischen Kokospalmen und mit tollem Fluss im Tal zum Baden...