Montag, Januar 29, 2007

Zweiter UnterstuetzerInnen-Kreis-Brief

Liebe UnterstuetzerInnen,

Nun bin ich seit bereits einigen Tagen von meinem ersten Einsatz auf Bondoc zurueckgekehrt, musste mich aber zuerst von den Strapazen der Rueckreise und dann von einer kleinen Grippe erholen – so ein Klimawechsel zwischen Deutschland und den Philippinen, den heissen Tagen in Manila und den kuehlen Naechten in den Bergen Bondocs, hat es eben in sich.

Es war eine aufregende Zeit mit den Menschen auf der Halbinsel und ein sehr guter erster Eindruck, den ich vom Leben der KMBP[1]-Bauern gewinnen konnte.

Im Allgemeinen ist die Armut, vor allem nach den beiden Taifunen Milenyo und Reming (Durian)[2], sehr groß. Die meisten der einfachen Bambushütten wurden stark beschädigt, viele sogar vollkommen zerstört. Größere Sorgen bereitet den Bauern aber, dass ihre Kokospalmen, die Haupteinnahmequelle[3], so stark beschädigt sind, dass sie bis zu drei Jahre Zeit benötigen, um sich zu erholen und wieder ausreichende Erträge hervorzubringen. Hilfsgüter von der Regierung sind nur in sehr geringem Maß bei den Bauern angekommen – hier eine Tüte Gemüsesamen, dort ein Kilosack Reis. Ohne die Unterstützung durch ihre Politiker-Patrone in dieser Notsituation wissen viele Bauern nicht wie sie die kommenden Jahre überleben sollen, „wir haben weder Geld für Schulen, noch für Ärzte“, erklärt eine Bäuerin in
§Mayantok (San Andres) warum sie mit ihrer Familie nach Manila gehen will. Da sie auch ihre Abgaben an den Großgrundbesitzer ohne eigene Ernte nicht leisten können bedeutet diese „Flucht“ in die Stadt für viele Bauern auch Sicherheit vor den Strafanzeigen der Landbesitzer.

In den vergangenen Jahren scheint es sich bei den Landlords als effektives Mittel der Schikane gegenüber den Bauern etabliert zu haben, die Bauern wegen Kokosnussdiebstahls anzuzeigen. Ursprünglich haben alle Bauern als Pächter mit einem Abgabesystem gelebt. Meist mussten sie 70 Prozent jeder Ernte an den Landbesitzer abgeben und haben als „Gegenleistung“ den Boden zur Verfügung gestellt bekommen. Seitdem die Bauern durch das CARP-Gesetz[4] die Möglichkeit haben ihr eigenes Stück Land zu besitzen, boykottieren sie auf verschiedene Weisen diese illegalen Abgaben. Solange die Besitzverhältnisse nicht durch eine Landklassifizierung und Ausstellung von Landtiteln durch die beiden zuständigen Ministerien (DAR und DENR[5]) geklärt sind, verweigern die Bauern Abgaben an die Landlords, zahlen nur den vom DAR vorgeschriebenen maximalen Abgabensatz von 25 Prozent – oder aber sie werden so unter Druck gesetzt, dass sie weiterhin die Abgaben in voller Höhe leisten.
Egal welches Abgabensystem: Die Landlords verklagen ihre Pächter auf Kokosnussdiebstahl, selbst wenn diese ihre Abgaben in voller Höhe leisten. Damit wollen sie bezwecken, dass die Bauern ihre Landreform-Anträge zurückziehen oder zumindest die Vergabe der Landtitel verzögert wird.

Bei meinen Interviews mit Bauern in den Orten Arumahan, Danao, Balig-ang, Mayantok, Libas und Lomboy haben viele davon erzählt, wie sie von den Landlords angezeigt werden. In vielen Fällen wird ihnen kein Haftbefehl vorgelegt und sie werden ohne Vorwarnung verhaftet. In einem Fall in Balig-ang erfolgten die Festnahmen nicht etwa durch die Polizei, sondern durch die Goons[6] des Landbesitzers, der zugleich auch Bürgermeister der Gemeinde San Narciso ist. In einem anderen Fall in Arumahan erschienen vergangenes Jahr 20 Polizisten, 15 Soldaten und 25 Goons, um die beiden Leiter derörtlichen KMBP-Gruppe wegen Kokosnussdiebstahls festzunehmen, ebenfalls ohne Vorwarnung. In den oft überbelegten Gefängnissen warten die Bauern – Männer und Frauen – häufig ohne Schlafmöglichkeit und ohne ausreichende Versorgung mit Nahrungsmitteln darauf, dass ihre Kaution bezahlt wird. Bei einer ersten Anzeige beträgt die meist um die 30 000 Peso (500 Euro), ein Vermögen für die Kokosbauern. „Wiederholungstäter“ müssen horrende Summen von rund 100 000 Peso aufbringen. In Manila gibt es die Agrarian Justice Foundation Inc. (AJF), die oft mit der Kaution aushilft.

Trotz dieser Schikanen verlieren die meisten Bauern nicht den Mut weiterhin auf friedlichem Weg um ihr Land zu kämpfen. Andres Leonardo[7], Bauernführer aus Sitio Libas, hat zum Beispiel die Goons des Großgrundbesitzer Manuel Uy angezeigt, nachdem sie ihm Morddrohungen gemacht. Da seine beiden Amtsvorgänger bereits ermordet[8] wurden, hat Leonardo diese Drohung ernstgenommen und die Goons angezeigt, seit Ende vergangenen Jahres sitzen die zehn Männer nun bereits in Untersuchungshaft. Zwei Gerichtstermine wurden bereits angesetzt, mussten aber vertagt werden, weil Leonardo ohne Anwalt erschien. Die dritte Verhandlung ist nun für den zwölften Februar in San Narciso geplant – sollte Leonardo wieder keinen Anwalt haben[9], wird die Anklage fallengelassen und die Goons kommen frei. Für Leonardo würde das eine enorme Bedrohung seines Lebens bedeuten.
Um die Verhandlung zu beobachten und ihr Ergebnis verstehen zu können werde ich zusammen mit einem anderen IPON-Menschenrechtsbeobachter bei dem Gerichtstermin dabei sein. Wir hoffen durch unsere Präsenz auch ein neutrales Verfahren zu bewirken, denn laut Aussage der Bauern und der NGO QUARDDS in Lucena stehen auch die Richter der Region auf der Gehaltsliste der Landlords.

Ich könnte an dieser Stelle noch viele weitere für uns fast unvorstellbare Fälle von Menschenrechtsverletzungen und auch Verletzungen des philippinischen Rechts aus der Region Bondocs aufführen. Viel erschreckender als die einzelnen Fälle jedoch war für mich die Erkenntnis wie sehr die Allmacht der Landbesitzer zum Alltag der Bauern gehört, wie öffentlich Rechtsbruch begangen wird und wie normal Gewalt, Drohungen, Schikanen und Unterdrückung auf Bondoc sind – so alltäglich ist dieses Unrecht, dass es vielen Bauern schon gar nicht mehr als erwähnenswert auffällt.

Schwierigkeiten, die ich bei dieser ersten Reise hatte, waren eigentlich nur kommunikativer Natur, denn auf dieser ersten Fahrt stand mir noch kein Übersetzer zur Seite. In den ersten Tagen musste die Verständigung mit den Bauern daher mit Händen und Füßen klappen – meine Tagalogkenntnisse haben sich aber rapide verbessert, so dass zumindest Grundlegendes gut besprochen werden konnte.
Meine Sicherheit war nie in Gefahr, bis auf die schwierigen Wanderungen auf den völlig aufgeweichten Lehmböden in den Bergen habe ich keine Bedrohungen empfunden. Lediglich die Nacht in Sitio Centro, der Hochburg von Goons und NPAs[10], hat ein beklemmendes Gefühl hinterlassen. Als es dunkel wurde haben meine Gastgeber die gesamte Hütte mit Brettern verrammelt, damit niemand unbemerkt eindringen kann. Am frühen Morgen habe ich in der Umgebung Schüsse gehört. Zwei Tage nach meiner Rückkehr nach Lucena kam es in der Nachbar-Gemeinde Buenavista zu einem größeren Gefecht zwischen Militär und NPA, bei dem sechs Guerillas getötet wurden.

Auf die Internetseite http://www.menschenrechtebondoc.blogspot.com/ habe ich viele Photos von den Landschaften und Menschen Bondocs gestellt und dazu meist einige genauere Informationen geschrieben – wer mag kann also immer wieder mal einen Blick darauf werfen.

Ich bin weiterhin unter meiner Handynummer (0063) (0) 927 229 228 1 erreichbar wenn ich in Manila oder Lucena bin, da ich aber auf Bondoc selbst keinen Empfang mit diesem Provider hatte, werde ich dort künftig die Nummer (0063) (0) 928 306 179 0 nutzen.
[1] Kilusang Magbubukid ng Bondoc Peninsula, die Bauernvereinigung der Bondoc-Halbinsel, die von den Menschenrechtsbeobachtern IPONs begleitet wird.
[2] Die Taifune trafen Ende des vergangenen Jahres auf die Halbinsel, für die meisten Haushalte hat es keine Vorwarnung gegeben. Die größten Schäden sind in den Küstenregionen zu finden, aber auch in den Bergen hat es viele Erdrutsche gegeben. Die Stromversorgung der Halbinsel ist bis heute nicht wieder hergestellt.
[3] Auf Bondoc sind hauptsächlich Kokosnuss-Monokulturen zu finden. Vor allem das weiterverarbeitete Kokosfleisch, Copra, wird gehandelt. Daraus werden in der Veredelung Öle zum Beispiel für die Produktion von Seifen gewonnen.
[4] Comprehenive Agrarian Reform Program, das Agrarreform-Programm schreibt eine Obergrenze des Landbesitzes vor. Großgrundbesitzer müssen weite Teile ihrer Ländereien an die Pächter abgeben, letztere können maximal drei Hektar große Parzellen Land besitzen.
[5] Das DAR, Department of Agrarian Reform, ist für die Vergabe von Landtiteln für Agrarland zuständig während das DENR, Department of Environment and Natural Resources, öffentliches sowie Wald- und Weiderland bearbeitet.
[6] Paramilitärische Gruppen, die von den Landbesitzern angeheuert und ausgebildet werden, um im rechtfreien Raum Bondocs den Willen des Großgrundbesitzers durchzusetzen.
[7] Name geändern
[8] 1998 wurde der Bauernführer Edwin Bendor von den Paramilitärs des Großgrundbesitzers Manuel Uy erschossen, fünf Jahre später wurde Bendors Amtsnachfolger von NPA-Guerillas erschossen. In beiden Fällen wurden die Täter nicht zur Rechenschaft gezogen bzw. kamen ohne Prozess und für eine Kaution in Höhe von 40 000 Peso frei.
[9] Viele Bauern können sich die Kosten für einen Anwalt nicht leisten. Die Organisation QUARDDS in Lucena kann ihnen jedoch mit freiwillig arbeitenden Anwälten aushelfen, diese sind aber völlig überlastet. QUARDDS hat Leonardo eine Zusage gemacht, dass zu seinem Gerichtstermin ein Anwalt erscheinen wird.
[10] Die New People’s Army, eine kommunistische Guerilla-Gruppe auf den Philippinen, kämpft in ihrem Streben nach Revolution sowohl gegen die Großgrundbesitzer (mit denen sie dennoch vielfach kurzsichtig zusammenarbeitet) als auch gegen jene Bauern, die einen Antrag auf die CARP-Reform gestellt haben.

Samstag, Januar 20, 2007

18/1/2007 Mein Bett in Sitio Lomboy

18/1/2007 Wahlplakate ueberall


Kurz vor den Wahlen wird es auch und vor allem auf Bondoc voraussichtlich heiss hergehen. Hier treten unterschiedliche Clans gegeneinander an und die NPA bereitet sich schon jetzt auf ihren ganz eigenen Wahlkampf vor.

17/1/2007 Barrieren

Um Land von der Landreform auszuschliessen, gibt es in dem Gesetz einige Moeglichkeiten, zum Beispiel die Nutzung als Vieh- und Weideland. Diesen Punkt will sich Grossgrundbesitzer Manuel Uy Ek Liong zunutze machen: Mitten in den Bergen hat er rund 300 Hektar Land einzaeunen lassen, nach Aussage der Bauern weden darauf 20 Kuehe...

17/1/2007 Meine gelben FlipFlops!

Manch einer wird sie kennen, meine gelben FlipFlops, die mich jetzt schon so lange so treu und zuverlaessig durch so viele Laender begleitet haben. Sie haben schon so viel ueberstanden - Motoroel-Befall in Thailand, Motorrad-Unfaelle in Laos... - und jetzt habe ich sie auf den Philippinen verschenkt. Als haette ich es kommen sehen habe ich sie am Morgen noch fotografiert. Abends aber waren wir in Sitio Lomboy und Benvenido, unser Gastgeber der vorherigen Nacht, musste im Dunkeln die gesamte Stecke zuruecklaufen die schon bei Tageslicht schwer zu gehen ist. Ich wollte einfach nicht, dass er sich nachdem sein Haus zerstoert ist und die Goons drohen ihn umzubringen, nun auch noch die Fuesse aufschlitzt. Jetzt sind meine stylishen Treter ohne mich unterwegs und ich steige - sobald die Trauerphase vorueber ist - vielleicht auf meine tuerkisen Flipflops um...

16/1/2007 Nacht in Sitio Centro

16/1/2007 Benvenidos Haus


Eigentlich haetten wir die Nacht in Sitio Centro in dem Haus des Bauernfuehrers Benvenido Ricodo verbringen sollen, aber der letzte Taifun hat das Dacht zerstoert.

16/1/2007 Trauerweiden...

...sind die zerstoerten Kokospalmen, die man auf Bondoc in jede Himmelsrichtung sieht soweit das Auge reicht.

16/1/2007 Begleiter II


Ausnahmsweise mal das schwere Gepaeck nicht selber tragen...was fuer eine Wohltat als wir auf dem Weg von Kulisan (vorher ging's mit dem Bus von Arumahan nach Kulisan) nach Sitio Centro von einem Wasserbueffel begleitet wurden!
Ich war uebrigens mittlerweile in dem Stadium die Bergetappen in meinen Turnschuhen und mit Wanderstock zu nehmen, alles andere schien mir zu gefaehrlich - die Filipinos sind weiterhin in Flipflops oder barfuss gegangen.

15/1/2007 Begleiter


Alberto war mal ein richtig lustiger Begleiter zwischen Arumahan, Danao und Balig-ang/Bayoyo.

15/1/2007 Interviews in Danao


Nach dem langen Regen konnten wir - einen Tag spaeter als geplant - die KMBP-Gruppe in Danao interviewen. Unter anderem haben wir Gilberto Fontanes kennengelernt (Bild oben). Der 86-Jaehrige wurde wegen Kokosnussdiebstahls angezeigt und musste zwei Monate ins Gefaengnis bis seine Kaution von der Agrarian Justice Foundation bezahlt wurde. In Danao gibt es derzeit noch zehn weitere Anklagen wegen Kokosnussdiebstahls OBWOHL eine Landklassifizierung durch das zustaendige Ministerium im Jahr 2004 bereits ergeben hat, dass der Boden nicht dem "Landlord" gehoert, sondern "Timberland" ist und somit dem Staat gehoert. Der Landlord hat also keinerlei Landtitel, weil die Bauern aber bislang auch noch keine haben (sehr lange Wartezeiten) schikaniert er sie weiterhin.

Sitio Danao, ein typisches Dorf in den Bergen.

14/1/2007 Bergwelt


Kleine Rast auf dem Weg nach Danao...es liegt noch einiges vor uns!

14/1/2007 National Road


Von der National Road ist ja schon oefters die Rede gewesen, hier ist sie in ihrer vollen Pracht zu sehen :-)
Die Strasse fuer von der Suedgrenze San Andres' ueber San Narciso, Buenavista, Gumaca und Mulanay nach Lucena. Irgendwo, ich glaube hinter San Narciso, wird aus ihr aber zum Glueck wieder eine geteerte Piste!

14/1/2007 Hahnenkampf

Es scheint als sei der Hahnenkampf das einzig einende Element auf Bondoc. Fast jeder Haushalt einen Kampfhahn, der gehegt und gepflegt wird. In der Freizeit besucht man mit dem Hahn schonmal einen benachbarten Hahn, um die Kampfeslust des eigenen Tieres auszutesten. Ist der Kraeher bereit zum grossen Kampf kommt er mit in die "Arena", die es in jedem Barangay (ein groesserer Ort) gibt. Auf die Haehne, die nun mit langen Messern an den Fuessen kaempfen, wird gewettet, und bis ein Hahn tot umfaellt bricht grosser Aufruhr aus. Meist dauert ein Kampf keine zwei Minuten. In dieser Zeit ist es aber egal ob man Militaer, Guerilla, Goon oder Bauer ist - nur als Menschenrechtsbeobachter wird man etwas kritisch beaeugt...

14/1/2007 Bauernfuehrer


Unsere Gastgeber in Arumahan, zwei ziemlich lustige Bauernfuehrer der KMBP (Kilusang Magbubukid ng Bondoc Peninsular / Bauernvereinigung der Bondoc-Halbinsel), die viel Spass mit uns hatten und jetzt auch Uno spielen koennen...:-)

13/1/2007 Kinder in Arumahan

Von Mayantok aus sind wir zurueck an die Nordgrenze von San Andres gegangen und haben bei Siddharta und Marcelino geschlafen (insgesamt drei Naechte). Der Ort liegt nicht in den Bergen, sondern direkt an der Kueste. Wegen des gelegentlichen Regens war aber auch in Arumahan der Boden so aufgeweicht, dass wir kaum einen Schritt vor die setzen konnten. Sobald ich vom Brunnen, an dem ich mich gewachsen habe, zurueck zum Haus kam, war ich schon wieder so voll mit Schlamm, dass meine "Gastmama" Wasser holen gegangen ist, damit ich mich nochmal in der EIngangstuer waschen kann...und das mehrmals taeglich, obwohl der Brunnen nur ca. 20 Meter vom Haus entfernt ist!
In Arumahan waren wir auch staendig von Kindern belagert...:-)

13/1/2007 Volle Fahrt...

So viele Menschen passen wirklich in, bzw. auf, ein Jeepney (alte amerikanische Militaertrucks aus dem Zweiten Weltkrieg, die nun eines der Hauptverkehrsmittel auf den Philippinen sind)

Auf dem Rueckweg von Mayantok kommen wir an einem steckengebliebenen LKW vorbei, wir haben die Strasse am Tag vorher genommen und sind zum Glueck durchgekommen...!

13/1/2007 Taifunschaeden in Mayantok

In den Orten an der Kueste hat der Taifun Strassen, Bruecken und Haeuser weggerissen. Das Haus oben ist aber weiterhin bewohnt, weil die Besitzer keine andere Unterkunft haben. Die Tricycle (Mopeds mit Beiwagen) werden von ihren Fahrern und anderen kraeftigen Maennern durch die Schneise und an der gegenueberliegenden Seite wieder hinauf auf die Strasse gezogen, damit die Ortschaften suedlich von Talisay erreicht werden koennen.

12/1/2007 Auf dem Weg zur National Road III

Kokosnussplantage bei San Andres
Blick auf's Meer auf dem Weg zur National Road.

An der Strasse haben wir uns vom ersten Beobachterteam getrennt, dass nach Arumahan gefahren ist, waehrend wir nach San Andres gefahren sind, um dort den Vize-Buergermeister zu treffen. Er war ein typischer Buergermeister: das Feinripp-Unterhemd unter die Achseln gezogen, um den runden Bauch zu belueften, sass er in seinem Gartenpavillon und hat sich - ohne viel zu verstehen - von uns angehoert was IPON ist. Dann hat er uns eine Maissuppe serviert und den Weitertransport nach Recodo-Majantok ganz am Suedzipfel der Halbinsel organisiert...auf der Ladeflaeche eines LKW sind wir rund 30 bis 45 Minuten durch die Berge gefahren. Am naechsten Tag mussten wir, mit unserem Gepaeck, fast die gesamte Strecke wieder zuruecklaufen!!!

12/1/2007 Auf dem Weg zur National Road II


Die Wege waren nicht die besten, wir sind staendig im Schlamm eingesunken, waehrend die Filipinos in Latschen und FlipFlops problemlos und mit sauberen Fuessen bis an die Kueste gekommen sind.

12/1/2007 Auf dem Weg zur National Road


das bin ich :-)

12/1/2007 Ueber Malubigan zurueck zur National Road

12/1/2007 Kleine Spielerei in Cabulihan :-)

12/1/2007 Guten Morgen in Cabulihan


Endlich hat es einmal aufgehoert zu regnen und die Sonne scheint. An meinen allmorgendlichen Kakao habe ich mich schon gewoehnt...
Eigentlich wollte unser Begleiter Sanchez schon um 7 Uhr mit uns zurueck runter zur Strasse aufbrechen, diesen Plan haben wir aber zerstoert - interkulturelle Kommunikation: mangelhaft!
Unserer Gastgeberin Rita wollten wir zum Abschied unsere Nudelvorraete schenken (weil wir unten an der Strasse neue Lebensmittel wuerden kaufen koennen). Als Reaktion hat sie ein Huhn geschlachtet, dass uns zum Fruehstueck serviert wurde....
Danach ging aber der Gewaltmarsch los.

11/1/2007 Auf dem Weg nach Cabulihan II


Ein Bauern mit Wasserbueffeln...

11/1/2007 Auf dem Weg nach Cabulihan


In den ersten Tagen hat es auf Bondoc immer wieder stark geregnet, vor allem nachts. Nach nur ein paar Schritten ueber den lehmigen Boden hatte ich mehrere Kilo Erde unter den Schuhen und jeder Gang zum Brunnen oder zum Nachbarn wurde eine Rutschpartie. Wie ich heil im NAchbarort Cabulihan angekommen bin ist mir ein Raetsel :-)

11/1/2007 Haus und Familie in Malubigan

Unsere Gastgeber fuer die erste Nacht in Malubigan

Haus mit eingezaeuntem Garten

11/1/2007 Tubig


Fast jeden Abend, mal vor und mal nach dem Essen haben sich die Bauern zusammengesetzt und ein bis zwei Flaschen Gin oder Brandy getrunken.
Sarah hat einmal mitgetrunken und direkt einen "Running-Gag" in Gang gebracht: "Tubig" ist das Tagalog-Wort fuer "Wasser", als nun aber meiner Kollegin das Gin-Glas gereicht wurde hat sie ausgerufen "Oh, no, it's TOO BIG", also zu viel. Die Bauern haben immer wieder bestaetigt, dass es kein TUBIG sei, sondern Gin...:-) Der Witz hat sich durch die Berge bis nach Lucena durchgesprochen bevor wir selbst nach Lucena zurueckgekehrt sind!!!

10/1/2007 Taifunschaeden in Malubigan





Bild unten: Haus mit "Taifun-Schutz"
Bilder oben: zerstoerte Haeuser

Die Taifune Milenyo und Reming (Durian) haben Ende des vergangenen Jahres grosse Zerstoerung auf die Philippinen gebracht. Fast alle Haeuser wurden beschaedigt, viele zerstoert und die Kokospalmen soweit in Mitleidenschaft gezogen, dass sie bis zu drei Jahre lang keine Ertraege bringen werden.
Nothilfe gab es nur im sehr geringen Umfang, einmalig 3 Kilo Reis pro Familie (reicht fuer ca. 2 Tage), manchmal Gemuesesamen, manchmal Naegel. Langfristige Hilfe fuer die kommenden Jahre gibt es bislang noch nicht.

11/1/2007 Malubigan


Olivier vom ersten Observer-Team unterhaelt sich mit einem Bauern, zum Glueck haben wir Woerterbuecher dabei, denn dieses Mal sind keine Uebersetzer mit nach Bondoc gekommen.
Trotzdem haben wir es zum Beispiel geschafft den Dorfbewohnern Uno beizubringen - oder Interviews mit Bauern zu fuehren, die in irgendeiner Form von den Landbesitzern verfolgt werden. Ein Mann, der 67-jaehrige Pablo Parreras, hat uns davon erzaehlt wie er und andere Bauern 1977 zum ersten Mal einen Antrag auf die Landreform gestellt haben. Daraufhin seien der Verwalter des Grossgrundbesitzers und Goons ("Exekutive" der Landbesitzer, Privatarmeen) zu ihnen gekommen und haetten ihre Ehefrauen vergewaltigt. Nun hat Parreras wieder einen Antrag auf CARP (Agrarreform Programm) gestellt und wartet seit 2003 darauf, dass sich irgendetwas tut.

10/1/2007 Kleiner Garten in Malubigan

Vor ihrem Haus hat die Frau unseres Begleiters Julito Sanchez (alle Namen geaendert) einen kleinen Garten angelegt. Als Blumentoepfe dienen alte Plastikflaschen und Konservendosen.

10/1/2007 Auf dem Weg nach Malubigan II

Unterwegs haben wir eine alte Frau auf dem Wasserbueffel getroffen, die sich anscheinend noch an Sarah und Olivier (vom erstern Beobachter-Team) erinnern konnte.

10/1/2007 Auf dem Weg nach Malubigan


Bis ein Uhr nachts haben wir an unseren ersten Unterstuetzerkreis-Briefen gearbeitet, zu schlafen hat sich sowieso nicht gelohnt, denn um kurz nach 5Uhr mussten wir sowieso zum Bus nach San Andres aufbrechen.
Den Bus haben wir aber verpasst - typischer Fall von Fehlkommunikation mit den Filipinos - dafuer hat uns aber (irgend-) ein Mann mit dem Auto so weit Richtung Bondoc gefahren, bis wir den Bus eingeholt hatten.
Irgendwo auf der Strecke zwischen San Narciso und San Andres sind wir ausgestiegen und rechts den Berg hoch gelaufen, nach Malubigan, kiloweise Reis und Gemuese im Gepaeck. Einen tollen Wasserbueffel (Carabao) zum Tragen hatten wir leider leider nicht.

6/1/2007 Fahrt von Manila nach Lucena

So sehen Bustickets auf den Philippinen aus...mit irgendeinem Trick kann der Kassierer im Bus daran erkennen wieviel Fahrgeld zu zahlen ist :-)
Die Fahrt von Manila nach Lucena hat mehr als vier Stunden gedauert, ein staendiges Stop-and-Go...*nerv*

Freitag, Januar 19, 2007

Erster Unterstuetzer-Kreis-Brief

Lieber UnterstuerzerInnen-Kreis,

nach einer knappen Woche folgt nun mein erster Bericht ueber meinen Einsatz als Menschenrechtsbeobachterin fuer die Organisation IPON (International Peace Observers Network) auf den Philippinen.

Von Frankfurt aus bin ich auf die Philippinen geflogen und dem deutschen Winter entflohen. In Manila wurde ich von meiner Passauer Freundin Kristine abgeholt und konnte die erste Nacht bei ihrer Familie verbringen, bevor ich am Freitag die anderen Observer meines Teams im Buero der Organisation PARRDS (Quezon City) getroffen habe.

Nachdem sich meine Teammitglieder Sarah, Christian und Andreas von ihren Fluegen erholt haben sind wir am naechsten Morgen mit dem Bus weiter nach Lucena gefahren, das auf halber Strecke zwischen „unserer“ Halbinsel Bondoc und Manila liegt. In Lucena hat uns das erste Observer-Team empfangen, um uns noch ein dreitaegiges Einfuehrungsseminar zu geben, bei dem sie vor allem die Doerfer, deren wichtigen Personen und die aktuelle Situation beschrieben haben.

Direkt am zweiten Tag in Lucena haben wir einen Termin bei SOLCOM, dem Southern Luzon Command des Militaers (AFP) bekommen. Dort haben wir General Parayno getroffen, bei dem wir uns einerseits „der Hoeflichkeit halber“ vorstellen mussen und von dem wir andererseits auch eine Art „Freibrief“ haben wollten. Um in der Region nicht staendigen Militaerkontrollen ausgesetzt zu sein, gefilzt oder verhoert zu werden, ist es nun ganz praktisch dieses Schreiben zu haben – auch wenn es eine gewisse Kooperation mit dem Militaer bedeutet. Anders geht es aber leider nicht. Das Militaer ist auf Bondoc zur Zeit sehr praesent und aktiv, weil die kommunistische Guerilla (NPA) dort wieder an Staerke gewinnt. In diesem Kampf zwischen Guerillas und Militaers sind natuerlich allzu oft die Bauern die Opfer.

Unseren Besuch beim Militaer haben die Buschtrommeln schnell zu den lokalen Medien getragen – kaum drei Stunden spaeter standen die ersten Reporter bei uns vor der Tuer. Sie haben es natuerlich nicht so direkt gesagt, wollten von uns aber wissen, ob wir Menschenrechtsverletzungen gegen das Militaer dokumentiert haben. Das erste Beobachter-Team hat die beiden auf den offiziellen Abschlussbericht vertroestet, der in den kommenden Tagen fertiggestellt wird...

Nach dem Seminar waren wir dann heute noch einkaufen, denn morgen geht es nach Bondoc, bzw. „in die Area“ wie es im Beobachter-Slang heisst. Wir werden fuer unsere eigene Versorgung Lebensmittel mitnehmen. Das erste Beobachter-Team wurde zwar von den Bauern stets gut versorgt, aber zum Einen haben sie trotz ihrer grossen Armut keine Bezahlung dafuer akzeptiert und zum Anderen gibt es nach dem schweren Taifun kaum noch Nahrungsmittel auf Bondoc. Die Bauern leben derzeit von den „Relief Goods“, also der Notversorgung, die von der Regierung zur Verfuegung gestellt wird. Wie wenig von dieser Hilfe allerdings tatsaechlich bis in die getroffenen Regionen kommt haben wir schon am eigenen Leibe erlebt: Auf jeder Macht-Ebene zweigen sich die Verantwortlichen ein bisschen ab – als wir uns ueber die riesige Menge von Konservendosen mit Sardinen in unserem Kuechenschrank gewundert haben, haben uns unsere Gastgeber von der NGO QUARDDS gesagt, dass dies eben „Relief Goods“ seien.

Morgen werden wir nun, in aller Fruehe, zum ersten mal nach Bondoc fahren. Um es den Bauern einfacher zu machen, halten wir zunaechst die Geschlechtertrennung ein, denn Maenner und Frauen duerfen nicht in einer Huette schlafen – eine logistische Herausforderung, vor allem weil wir auch taeglich die gastgebende Familie wechseln werden, um niemandem zu sehr zur Last zu fallen. Fuer Sarah und mich geht es um 5 Uhr los nach San Andres und San Narciso, Christian und Andreas muessen sich schon um 3 Uhr auf den Weg nach Nilantangan (San Francisco) machen. Ihr Weg in das Gebiet des Grossgrundbesitzers Matias wird vor allem dadurch erschwert, dass die Strecke zwischen San Francisco und Nilantangan mit dem Boot zurueckgelegt werden muss. Matias hat seine gesamten Laendereien eingezaeunt und bewaffnete Goons (angeheuerte Schlaeger) an den Zaeunen positioniert. Da die Strasse zwischen den beiden Gemeinden durch Matias’ Land fuehrt, ist sie unpassierbar geworden und die Menschen muessen auf Boote zurueckgreifen, um die Halbinsel zu verlassen.

Sarah und ich koennen zwar mit dem Bus fahren, haben dafuer aber nach der sechsstuendigen Fahrt noch einen zweistuendigen Fussmarsch durch die Berge vor uns, bis nach Malubigan. Ausserdem werden wir die Orte Arumahan und Lomboay besuchen. Von Lucena aus wird auch Danilo Cortez mit uns reisen. Er hat bei QUARDDS in Lucena Unterschlupf gefunden, nachdem er Ende Oktober von den NPA-Guerillas bedroht wurde. Ohne Begleitschutz wagt er sich nicht mehr zu seiner Familie zurueck. Unsere Praesenz gibt ihm ein Gefuehl der Sicherheit, so dass er zumindest fuer wenige Tage seine Familie in Malubigan besuchen kann.

Was genau uns aber in den „Areas“ erwartet werden wir morgen sehen. Es wird sicherlich nicht das angenehme Leben sein, das wir selbst hier in Lucena noch leben. Zwar gibt es weder fliessendes Wasser noch Strom, dafuer befindet sich aber in der Naehe jeder Ortschaft immer eine Stelle, an der es Empfang fuer die Mobiltelefone gibt. Jeden zweiten Nachmittag werden wir zu einer dieser Stellen gehen (die meist auf den Bergen liegen!) und zwischen 16 und 17 Uhr (9-10 Uhr deutscher Zeit) erreichbar sein. Meine Nummer hier ist die 0063 927 229 228 1, falls mich jemand erreichen will.

Waehrend wir „Neuen“ noch in den Doerfern sein werden, wird das erste Beobachter-Team zurueck nach Lucena fahren. Dort werden sie an ihrem Abschlussbericht arbeiten und ausserdem einen ARD-Korrespondenten aus Singapur treffen, der fuer drei Tage nach Lucena kommen wird, um ueber unser Projekt zu berichten.
Am 19. Januar werden wir schon wieder zurueck nach Lucena und weiter nach Manila fahren, weil wir dann dort Treffen mit den Vertretern offizieller Stellen haben. Wahrscheinlich wird es dann den naechsten Bericht geben.

Bis dahin wuensche ich allen alles Gute!

Viele Gruesse,
Macht’s gut & bis bald!

Carolin

Dienstag, Januar 09, 2007

In Lucena...

...lebt es sich doch recht gut. Im Gegensatz zu Manila ist es hier schoen ruhig, in unserer Strasse fahren nicht so viele Tricycles (motorisierte Dreiraeder) herum und es sind auch weniger Hunde unterwegs. Zudem ist es auch angenehm kuehl, noch habe ich nicht richtig geschwitzt. Ausser beim Joggen natuerlich. Ich war bisher an allen drei Tagen hier laufen, wenn man zwischen 5 und 6 Uhr morgens geht ist es schoen kuehl, es gibt kaum Verkehr, aber schon ausreichend Licht, um nicht in ein Loch zu fallen oder so. Heute morgen habe ich allerdings einen Filipino geweckt und aufgeschreckt, er lag zum Schlafen in einem Kanalrohr, das wohl bald eingebaut werden soll und mitten auf dem Weg lag. Ich wollte das Rohr zum Stretchen nutzen, hab ihn nicht gesehen, und er hat wohl gedacht er wird jetzt eingebuddelt oder so, hehe.
Die Verhaeltnisse sind hier eben noch etwas anders als in Deutschland oder auch Thailand.

Die letzten Tage haben wir vom ersten Observer-Team ein Seminar bekommen, auf dem sie uns auf den Stand der Dinge gebracht haben, was auf Bondoc gerade so los ist.
Gestern hatten wir ausserdem unsere ersten offizielle Termine als Observer. Ziemlich spontan (erst hatten wir gar keinen Termin, dann einen um 15 Uhr bekommen und nach 8h dann eine SMS bekommen, dass wir um 9h da sein sollen...typisch philippinisch) sind wir zum SOLCOM (Southern Luzon Command) gefahren, dem Headquarter des Militaers hier in Lucena. Dort hat uns General Parayno "empfangen". Wir mussten uns bei ihm vorstellen, damit das Militaer weiss, wer auf Bondoc unterwegs ist. Da es ziemlich oft Kaempfe mit den kommunistischen Guerillas gibt, sind auf Bondoc eben auch viele Militaers unterwegs, halten einen an Strassensperren an etc. Von Parayno werden wir heute ein Dokument bekommen, in dem er schreibt, dass alle Strassenblocks etc. uns gefaelligst passieren lassen sollen ohne uns zu verhoeren. Leider muss man eben mit dem Militaer auch ein wenig kooperieren...

Danach haben wir einen kleinen Gang durch Lucenas Markt gemacht - aehm...ja. Schoen. Stinkig. Aber es gibt Mangos.

Spaeter war Danny Bernal bei uns und hat uns ueber seine Organisation, QUARDDS, erzaehlt, die ja auch so freundlich ist uns bei sich in den Buerohaeusern schlafen zu lassen. QUARDDS versucht hier fortzufuehren, was die GTZ nicht fortfuehren wollte/konnte, naemlich das BDP (Bondoc Development Project), das die Bauern beim Erhalt von Landtiteln unterstuetzt und ihnen anschliessend mit Support Services (Kredite, Genossenschaften, Saatgut etc) zur Seite steht. Er war sehr kritisch mit der GTZ, so wie hier eigentlich alle sind, denn das Projekt war ein erfolgreiches und alle haben sich gewuenscht, dass es fortgesetzt wird. Nachdem die GTZ sich aber zurueckgezogen hat, ist das Chaos auf Bondoc erst so richtig ausgebrochen.

Nachmittags haben uns die drei ersten Observer die "Areas" vorgestellt, also die Regionen San Narciso, San Andres und San Francisco. Dort werden wir morgen mit ihnen zusammen hinfahren und bis zum 19.1. bleiben. Es hat sich alles sehr gut angehoert und klang nach viel Bewegung, weil die Strecken zwischen einzelnen Bauern wohl sehr gross sind und nur zu Fuss zurueckgelegt werden koennen.
Um in den Ort Nilantangan zu kommen, muss man von San Francisco aus zum Beispiel mit dem Boot fahren. Es gibt zwar eine Strasse, die fuehrt aber mitten durch den Landbesitz von Matias. Der hat einen Zaun um sein Land gespannt und somit die Strasse unpassierbar gemacht. Eine interessante Weise, sich einen eigenen Privatweg zu schaffen...an einer Seite des Zauns steht der Goon (Schlaeger des Landlords) "Boto". Wenn man ihn nett fragt, darf man durch gehen und die Strasse nutzen. Wenn man nicht fragt bekommt man eine Anzeige wegen unerlaubten Betretens von Privatgrund. Also heisst es: entweder Bootfahren oder sich Ladlord Matias unterordnen...
Solche Dinge erwarten uns auf Bondoc. Vorher sind wir aber noch einen Tag (heute) hier in Lucena, koennen letzte Besorgungen machen (zum Beispiel Klopapier fuer 10 Tage...) und uns vorbereiten.

Gestern hatten wir uebrigens auch unseren ersten Pressekontakt...zwei Redakteurinnen standen ploetzlich vor der Tuer und wollten uns sprechen. Angeblich seien sie zufaellig durch unsere Strasse gekommen und haetten uns gesehen, wahrscheinlicher ist, dass Einheimische uns morgens beim Militaer gesehen haben und es sich rasch rumgesprochen hat. Denn die eine Journalistin hat versucht etwas aus uns "raus zu bekommen" mit Fragen wie "Was habt ihr beim Militaer gemacht? Habt ihr irgendwelche Vorwuerfe gegen das Militaer? Hat das Militaer auf Bondoc Menschenrechtsverletzungen begangen?" usw. Es ist ziemlich schwer klar zu machen, dass wir nicht hier sind um das Militaer anzuschwaerzen und was unsere Neutralitaet bedeutet, denn natuerlich wollte sie irgendeinen Skandal oder eine tolle Schlagzeile haben. Wir haben sie aber auf den Abschlussbericht des ersten Observer-Teams vertroestet, den dann auch die Medien bekommen werden.

Apropos Medien: Gestern Abend hat sich auch der ARD-Korrespondent aus Singapur gemeldet. Er wird vom 16. bis 19. Januar zu uns kommen, um ueber das Projekt zu berichten.

So. Nun ist es bei uns Fruehstueckszeit:-)
Vielleicht melde ich mich heute Abend nochmal kurz, ansonsten wenn wir aus Bondoc zurueck sind und wir die ersten Berichte schreiben.

Uno am Abend


UNO...ich muss ja in Uebung bleiben, damit Tinsche und Debbie auch weiterhin keine Chance gegen mich haben...*hust*

Samstag, Januar 06, 2007

...wie das nun mal so ist...






Nach unseren Begegnungen mit Kakerlaken (so gross wie Maeuse) und Ratten (so klein wie Maeuse) im PARRDS-Haus heute morgen haben wir uns auf den Weg nach Lucena gemacht, um das erste Observer-Team zu treffen. Um 9 Uhr sollte es eigentlich losgehen, dann doch erst um 10h. Letztlich wurden wir um 12h abgeholt. So ist das nunmal:-) Im Gefrierschrank - pardon, Bus - wurden wir dann nach Lucena geschaukelt, unter staendiger Begleitung von Action-Filmen mit vielen Explosionen und natuerlich reichlich Videoke mit einem Touch Soft-Porno. Eigentlich haette man im Bus dennoch schlafen koennen. Eigentlich, haette unser Begleiter Joboy (korrekte Schreibweise unbekannt) nicht jedes Lied mitsingen koennen. So waren wir aber zumindest bestens unterhalten. In Lucena ging's dann mit dem Jeepney weiter zum Village und von dort im Gaensemarsch und typisch philippinischen Schlender-Schritt (hatten ja nur WIR das schwere Gepaeck) zum QUARDDS-Office. Dort haben wir dann endlich die "alten" Observer vom ersten Team getroffen.
Beim nachmittaeglichen Mittagessen haben wir schon jede Menge ueber die gerade recht schwierige Situation auf Bondoc gehoert (dazu schreib ich morgen mehr) und sind dann direkt weiter nach draussen zur "Willkommens-Party", reichlich Liter-Flaschen Bier... Nach dem Kommentar vor dem Mittagessen ("hier werden alle fett") hiess es dann "hier werden alle zu Saeufern"... jetzt muss ich wieder zur Party runter!!! :-)

bis morgen!

Bilder:
1: Mein Observer-Team: v.l. Andreas, Christian und Sarah
2: Im Jeepney mit Playboy-Design in Lucena
3: "Puppy", der Welpe, meine neue Freundin.
4: Das Quardds-Office in Lucena, die beiden Haeuser ganz links und das zweite von links. In dem Zimmer mit Balkon oben schlafen wir

...angekommen


Magandang Umaga!

Sechs Stunden nach Dubai, acht Stunden nach Manila, aber ich bin heil angekommen!
Einziger Eindruck von Dubai: Alle Flughafen-Uhren waren von Rolex! :-)

In Manila hat Kristine mich vom Flughafen abgeholt und wir sind zu ihrer Oma gefahren, da habe ich die erste Nacht verbracht. Es war sehr lustig "Kristinsche" wiederzusehen und sie hat sich auch ueber Debbie und mein Weihnachtsgeschenk - ein Stueckchen Heimat - sehr gefreut: Die Schillerstrasse-Folgen der letzten Monate auf DVD.

Am ersten Tag waren wir dann, natuerlich, shoppen. SM Megamall. Aber nur weil ich da unbedingt hin wollte. Ich hab mich mal in der PC-Abteilung schlau gemacht und einen Laptop ausgewaehlt, den ich mir dann beim naechsten Mal in Manila zulegen werde.

Nachmittags haben wir dann noch eine Schillerstrassen-Folge zusammen geschaut: PASSAU FEELING!

Am Abend bin ich schliesslich zum PARRDS Buero gefahren, gar nicht weit von Kristines HAus entfernt. Da sollte ich die anderen Observer treffen, die auch um 15 Uhr schon gelandet sein sollten...waren sie aber nicht, sondern zeitweise verschollen woraufhin hier ein mittelgrosses Chaos ausgebrochen ist. Letztlich sind sie aber alle angekommen und wir haben lecker gegessen und bis spaet in die Nacht erzaehlt.

Heut morgen haben wir uns auf Tagalog zum Markt durchgefragt ("Nasaan Market"), was die FIlipinos belustigt, uns aber dem Fruehstueck naeher gebracht hat...
lecker Mangos!

Nun geht es zur Bus-Station nach Cubao und dann 4-5 Stunden nach Lucena, wo uns das erste Observer-Team empfangen wird.

(Bild: Kueche im Parrds-Office...)

Mittwoch, Januar 03, 2007

Erster NRZ-Artikel über Bondoc

Erster Artikel über Bondoc in der Neuen Rhein Zeitung, Lokalteil Wesel, und erschienen am 3. Januar 2007.

Dienstag, Januar 02, 2007

Erster Bondoc-Bericht in der PNP

Erster Bericht zu meiner Reise nach Bondoc, erschienen am Samstag, 30.12.2006, in der Passauer Neuen Presse, Lokalteil Passau. Um die originalen Pixel zu sehen, einmal auf das Bild klicken...